
Home Office und weniger Bewegung schadet Muskeln und Gelenken. Das können wir jetzt tun.
Wenn wir uns einmal darauf eingestellt haben, mehr zuhause zu sein, haben wir uns auch schnell daran gewöhnt, mit weniger Bewegung zu leben. Das bekommt den Muskeln und Gelenken gar nicht, Beschwerden treten auf, ein Grund mehr, sich noch weniger zu bewegen. Ein Teufelskreis, den man nur mit Überwindung seines inneren Schweinehundes durchbricht.
Was passiert eigentlich im Körper, wenn wir zu oft und zu lange sitzen?
Ganz gleich, ob wir am Schreibtisch oder auf dem Sofa sitzen, durch die fehlende Bewegung werden die Gelenke steif, ein unangenehmes Gefühl, das unsere Beweglichkeit immer weiter einschränkt. Bei zunehmendem Verschleiß der Gelenke im fortschreitenden Alter nimmt die Steifigkeit noch schneller zu. Die unweigerliche Konsequenz: Gelenkkapseln und Sehnen schrumpfen, die Muskulatur atrophiert, wird also schwächer, und das zieht weitere Folgen mit sich. Das venöse Blutsystem mit der Muskelpumpe wird eingeschränkt und das Risiko für die Entstehung von Thrombosen steigt. Ein weiterer Risikofaktor der fehlenden Bewegung ist die unvermeidliche Gewichtszunahme, eine zusätzliche Belastung für die Gelenke und die Wirbelsäule. Unser Skelett hat einfach mehr zu tragen.
Kommen Sie in Bewegung! Sport für die Gesundheit geht auch zuhause.
Bei steifen Gelenken ist Bewegung die beste Medizin. Versuchen Sie, täglich ein kleines Fitness-Programm einzulegen. Ihre Beweglichkeit kommt zurück und ihr körperliches Wohlbefinden verbessert sich gleich mit. Es ist ganz einfach:
Fenster, Balkon- oder Terrassentür öffnen und 15 min. zügig auf der Stelle gehen, am besten auf einem Teppich oder einer Matte und mit Musik, die Sie anspornt. Nehmen Sie beim Gehen die Arme mit, das heißt: linkes Bein hoch, gleichzeitig rechter Arm angewinkelt nach vorne und rechtes Bein hoch und gleichzeitig linker Arm angewinkelt nach vorne. Jetzt sind Sie aufgewärmt und können die folgenden vier Übungen anwenden.
Erstens:
Stellen Sie sich mit einer Armlänge Entfernung vor eine Wand. Legen sie Ihre Hände flach auf die Wand, sodass Ihre Oberarme einen rechten Winkel zum Oberkörper bilden. Spannen Sie Ihren Bauch leicht an und beginnen Sie mit „Liegestützen im Stehen“, indem Sie die Arme vor- und zurückbeugen.
Drei Durchgänge à 20 Liegestützen.
Zweitens:
Setzen Sie sich gerade hin, Beine gestreckt, und achten Sie darauf, Platz nach vorne zu haben. Jetzt neigen Sie Ihren geraden Rücken nach vorne (auch wenn es unangenehm ist, wichtig ist, aus der Schonhaltung auszubrechen). Beugen Sie Ihre Ellenbogen und hacken Sie Holz, indem Sie Ihre Arme geschlossen nach vorne strecken und Ihre Hände dabei zusammenhalten. Ziehen Sie Ihre Hände nach dem Ausstrecken abwechselnd auf die rechte und linke Schulter zurück.
Auch hier zwei Durchgänge: Jeweils 30 „Schläge“.
Drittens:
Legen Sie sich flach mit dem Rücken auf Ihren Teppich oder eine Matte. Arme ausgestreckt neben dem Körper ruhen lassen. Die Zehenspitzen ziehen Sie nach oben, anschließend Bauch und Gesäß anspannen und zuletzt werden die Handrücken nach oben gedreht. Nun die Fersen und die Schultern in die Unterlage drücken und die Spannung 20 sec. halten. Diese Grundspannung ist auch mit angewinkelten Beinen möglich.
Drei Durchgänge à 20 sec.
Viertens:
Sie bleiben auf dem Rücken liegen, stellen die angewinkelten Beine auf und behalten ihre Grundspannung bei. Die Fußsohlen, Schultern und der Kopf bleiben auf der Matte,
ausschließlich heben Sie das Gesäß leicht an. Diese Übung können Sie auch variieren, indem Sie abwechselnd eines Ihrer Beine nach vorne strecken und dann erst das Gesäß anheben.
Drei Durchgänge à 20 Mal.
Am Ende Ihrer Übungen sollten Sie Ihre Arme und Beine dehnen, jeweils 20 sec. und dabei ruhig weiteratmen. Dann im Stehen das Kinn Richtung Brustkorb ziehen, 20 sec. halten und den Kopf in den Nacken legen und 20 sec. halten.
Für alle Übungen gilt: Kontrollieren Sie Ihre Atmung! Bei Anspannung neigen wir dazu, die Luft anzuhalten. Das ist jedoch kontraproduktiv für Ihre Übungen. Gleichmäßiges und ruhiges Weiteratmen ist bei allen Übungen wichtig, um den Körper mit Sauerstoff zu versorgen.
30 Minuten täglich für ein besseres Leben. Nicht mehr und nicht weniger.
Es ist schwer, sich aufzuraffen und aus sich heraus in Bewegung zu kommen, wenn das öffentliche Leben lahm liegt, keiner hinschaut und der Kühlschrank und die Lieblingsserie auf einen warten. ABER: Das tolle Körpergefühl erreichen Sie nur durch die tägliche Bewegung. Fangen Sie am besten gleich an. Oder morgen Früh vor dem Frühstück und dann JEDEN Tag um die gleiche Zeit. Wenn Sie sich feste Zeiten setzen, haben Sie keine inneren Ausreden mehr.
Viel Erfolg und eine gute Gesundheit wünschen Ihnen Ihre Orthopäden.
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